m Rahmen dreier Landesprogramme (Förderung der Forschung, Förderung wirtschaftsnaher Forschungseinrichtungen, Landesprogramm ProDigital) vergibt das Thüringer Wissenschaftsministerium 16,3 Millionen Euro Forschungsgelder an Thüringer Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Die Entscheidung über die geförderten Projekte hat die „Thüringer Programmkommission“ – ein Gremium bundesweit tätiger Fachwissenschaftler unter Leitung von Wissenschaftsstaatssekretär Markus Hoppe – in der vergangenen Woche getroffen. Demnach werden 21 Projekte von Hochschulen und außeruniversitären Instituten mit 10,9 Millionen Euro, fünf Vorhaben wirtschaftsnaher Forschungseinrichtungen mit 3,4 Millionen Euro sowie zehn sog. „Impuls-Vorhaben“ im Landesprogramm „ProDigital“ mit zwei Millionen Euro unterstützt.
„Thüringen investiert kontinuierlich in Forschung und Entwicklung und schafft damit ein hervorragendes Umfeld für wissenschaftliche Exzellenz und schnellen Technologietransfer in die Unternehmen“, sagte Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee heute in Erfurt. Oberstes Ziel sei es, Thüringen als Land der Spitzenforschung überregional sichtbar zu machen und weiter auszubauen. Die Erfolge dieser Strategie zeigten sich nicht zuletzt in Ansiedlungs- und Förderentscheidungen des Bundes in den vergangenen Jahren, so z.B. bei der Auswahl des Jenaer Forschungsclusters „Balance of the Microverse“ im Exzellenzwettbewerb, der Ansiedlung des DLR-Instituts für Datenwissenschaften in Jena oder des Fraunhofer-Projektzentrums Mikroelektronische und optische Systeme für die Biomedizin in Erfurt sowie – ganz aktuell – in der Förderzusage für ein neues „Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung“ (LPI) in Jena.
Die Forschungsförderung des Landes werde angesichts dieser Erfolge auf hohem Niveau fortgesetzt, sagte Tiefensee. Zu den Empfängern der Mittel aus den drei Thüringer Landesförderprogrammen gehören neben Universitäten und Hochschulen diesmal u.a. das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI), das Fraunhofer-Institut für angewandte Optik und Feinmechanik (IOF), das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (IPHT), das Leibniz-Institut für Alternsforschung e. V. Fritz-Lipmann-Institut (FLI) und das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH in Jena, die Materialforschungs- und -prüfanstalt an der Bauhaus-Universität Weimar, das Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik (iba) in Heiligenstadt und das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen und Systeme (IIS) in Ilmenau. Bei den wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen erhielten das Institut für Angewandte Bauforschung Weimar (IAB), INNOVENT Jena, das Thüringische Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung (TITK) Rudolstadt sowie das Textilforschungsinstitut Thüringen Vogtland (TITV) in Greiz eine Förderzusage.
Investiert werden die Mittel insbesondere in eine moderne Geräteinfrastruktur, so z.B. in einen Drucksinterofen für die defektfreie Herstellung von Verbundsubstraten für Sensoren und elektronische Komponenten, die Erweiterung einer Pilotanlage zur Herstellung von Leichtgranulaten aus Bauschutt mit Gipsrückgewinnung, einen Hochdurchsatz-Massenspektrometer für Nutriproteom-Analysen zur Bearbeitung von aktuellen Fragen der Ernährungs- und Alternsforschung. Die geförderten Vorhaben reichen vom Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Wassertechnologie über die Erzeugung mikrobieller Naturstoffe für eine transfer-orientierte Wirkstoffentwicklung, die Echtzeit-Array-Signalverarbeitung in verteilten Funkanwendungen bis hin zu einem Forschungsprojekt, das sich mit der Diskriminierung von Christen in der DDR beschäftigt.
Bei den im Landesprogramm „ProDigital“ geförderten Projekten reichen die Themen von der Entwicklung cyberphysikalischer Systeme und Maschinenlernstrategien über Softwaremodellierung und Algorithmenentwicklung bis hin zu juristischen Fragestellungen im Zusammenhang mit Data-Sharing und intellectual Property sowie der immer wichtiger werdenden Problematik des Umgangs mit Forschungsdaten unter dem Stichwort „Digital Humanities“.
„Insgesamt wird damit die Forschung in verschiedenen für die Gesellschaft relevanten Bereichen vorangetrieben und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft gestärkt“, sagte Tiefensee. Die konkrete Mittelzusage durch die Thüringer Aufbaubank (TAB) werde zeitnah erfolgen, so dass mit der Umsetzung der Vorhaben noch in diesem Jahr bzw. Anfang des kommenden Jahres begonnen werden kann.
Die Mittel für die diesjährige Förderrunde stammen aus der Forschungs- und der Techologieförderung des Landes. Für die Förderung von Wissenschaft, Forschung und Technologie sowie zur Finanzierung der Hochschulen hat der Freistaat Thüringen allein im vergangenen Jahr mehr als 560 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Rund 73 Millionen davon investierte das Land für den Ausbau und die Weiterentwicklung der vom Land – teilweise gemeinsam mit dem Bund – dauerhaft geförderten Forschungsinstitute. Weitere 71 Millionen Euro flossen 2018 in Forschungs- und Technologieprojekte.
Pressemitteilung TMWWDG
Alexander Dieser
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