22.11.2013

Zwei Gold- und fünf Silbermedaillen für Erfindungen Thüringer Hochschulen, Institute und des Universitätsklinikums Jena

Auf der internationalen Fachmesse "Ideen – Erfindungen – Neuheiten" iENA 2013 in Nürnberg vom 31. Oktober bis 3. November haben Thüringer Hochschulen und wissenschaftliche Institute für Entwicklungen ihrer Wissenschaftler zwei Gold- und fünf Silbermedaillen gewonnen. Insgesamt wurden in diesem Jahr 700 Erfindungen aus 32 Ländern präsentiert.

Auf der Nürnberger Erfindermesse iENA präsentiert die Patentverwertungsagentur (PVA) des PATON | Landespatentzentrum Thüringen an der Technischen Universität Ilmenau jedes Jahr Erfindungen Thüringer Forschungseinrichtungen, für die Geschäftspartner gesucht werden. Als zentrale Agentur vermarktet die Thüringer Patentverwertungsagentur Erfindungen aus elf Thüringer Universitäten, Fachhochschulen, wissenschaftlichen Instituten und des Uniklinikums Jena. Sie unterstützt die Wissenschaftler dabei, ihre Erfindung zu schützen und anschließend kommerziell zu nutzen. In diesem Jahr ging die PVA mit fünfzehn Erfindungen von Wissenschaftlern der TU Ilmenau, der Bauhaus-Universität Weimar, der Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena, des Universitätsklinikums Jena, des Instituts für Bioprozess- und Analysenmesstechnik Heiligenstadt und des Instituts für Photonische Technologien Jena ins Rennen. Die siegreichen Erfinder werden am 5. Dezember bei einer feierlichen Veranstaltung der PVA ihre Ideen vorstellen und mit den Medaillen und Urkunden geehrt.

Goldmedaillen

Mit ihrer Erfindung "Selbstklebende mikrostrukturierte Brillenfolie für AMD-Patienten" gewannen die Wissenschaftler der TU Ilmenau Prof. Stefan Sinzinger, Matthias Hillenbrand und Beate Mitschunas eine Goldmedaille. Allein in Deutschland leben etwa 4,5 Millionen Menschen mit altersbedingter Makuladegeneration (AMD) - aufgrund der steigenden Lebenserwartung Tendenz steigend. AMD führt zu einem kompletten Sehverlust der zentralen Netzhaut, das heißt, an der Stelle des schärfsten Sehens. Eine Therapie gibt es bisher nicht. Die Erfinder aus dem Fachgebiet Technische Optik der TU Ilmenau haben mit den derzeit innovativsten Technologien eine sehr dünne selbstklebende mikrostrukturierte optische Folie entwickelt, die an normalen Brillengläsern angebracht und individuell an den AMD-Patienten angepasst werden kann. Die Folie lenkt die Bildinformation aus dem zentralen Sichtbereich in die beim Patienten noch intakten Wahrnehmungsbereiche um. Dadurch wird es AMD-Patienten zum Beispiel wieder ermöglicht, sich in unbekannten Umgebungen allein zu orientieren, im Internet zu surfen oder Zeitung zu lesen.

Für eine neuartige Methode zur Identifikation von zirkulierenden Tumorzellen in Körperflüssigkeiten erhielt das Institut für Photonische Technologien aus Jena eine Goldmedaille. Dr. Sebastian Dochow, Dr. Christoph Krafft und Prof. Jürgen Popp entwickelten eine Methode, die es ermöglicht, kompakte Vollanalysen von Körperflüssigkeiten wie Blut oder anderen komplexen Probenzusammensetzungen ohne Mikroskope und auf kleinstem Raum durchzuführen.

Silbermedaillen

TU Ilmenau, Institut für Biomedizinische Technik und Informatik: Prof. Jens Haueisen, Dr. Patrick Beßler, Dr. Andreas Götze, Dr. Sascha Klee, Dietmar Link für:"Augenheilkundliches Multidiagnostikverfahren bei farbkanalselektiver Stimulation des visuellen Systems"

TU Ilmenau, FG Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung: Prof. Gerhard Linß, Dr. Peter Brückner, Andre Göpfert, Dr. Matthias Rückwardt für: "Verfahren zum optischen Messen von Brillenfassungsnuten"

Universitätsklinikum Jena und FSU Jena, Klinik für Innere Medizin IV, Lehrstuhl Digitale Bildverarbeitung: Prof. Andreas Stallmach, Dr. Carsten Schmidt, Christian Lautenschläger, Prof. Joachim Denzler, Dr. Herbert Süße, Dr. Wolfgang Ortmann für: "Automatisierte Erkennung und Analyse von Gefäßstrukturen in medizinischen Untersuchungsbildern"

Universitätsklinikum Jena und FSU Jena, Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum Sepsis und Sepsisfolgen, Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie: Prof. Michael Bauer, Dr. Falk Alexander Gonnert, Dr. Peter Recknagel, Adrian Press, Prof. Ulrich S. Schubert, Dr. Michael Gottschaldt, Dr. Anja Schallon, Christian Pietsch für: "Theragnostische organspezifische Nanopartikel für die patientenoptimale Freisetzung von Medikamenten"

Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena, Fachbereich SciTec: Prof. Igor Konovalev für:"Schichtenfolge zur photoelektrischen Umwandlung von Licht sowie Hot Carrier Solarzelle"

Kontakt:
Sabine Milde
Technische Universität Ilmenau
PATON | Landespatentzentrum Thüringen
Patentverwertungsagentur (PVA)
Telefon 03677 / 69-4503
E-Mail: <link>sabine.milde@tu-ilmenau.de

 

Quelle: Pressemitteilung TU Ilmenau, <link http: www.tu-ilmenau.de>www.tu-ilmenau.de

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