Wirtschaftsminister Uwe Höhn hat der Kunststoffindustrie beim heutigen Mitteldeutschen Kunststofftag 2014 auf der Erfurter Messe hohe Wachstums- und Beschäftigungspotentiale für Thüringen bescheinigt. "Die Kunststoffindustrie ist eine Wachstumsbranche, die schnell neue Trends aufnimmt und erfolgreich in eine hohe Wertschöpfung umsetzt", sagte Höhn heute bei der Eröffnung. "Sie gehört zu den vier wichtigsten Industriezweigen in Thüringen." Auch im Vergleich mit den meisten anderen Bundesländern sei Thüringen inzwischen stark auf diesen Wirtschaftsbereich spezialisiert.
Der Mitteldeutsche Kunststofftag ist die Flaggschiffveranstaltung der Branche in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt; das Branchennetzwerk Berlin/Brandenburg beteiligt sich mittlerweile als Mitveranstalter. Die Veranstaltung versteht sich als Informations- und Kommunikationsplattform für Kunststoffverarbeiter und -hersteller, Techniklieferanten, Dienstleister und Forschungseinrichtungen.
Die Kunststoffindustrie gehört in Thüringen mit knapp 13.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 2,6 Milliarden Euro zu den wichtigsten Industriebranchen. Bei einem Umsatzanteil an der Thüringer Industrie von 9,3 Prozent liegt sie auf Platz 4 in Thüringen und damit weiter vorne als insgesamt in Deutschland (Umsatzanteil Deutschland: 4,1 Prozent, Platz 9). Ähnlich beim Beschäftigtenanteil: Hier liegt der Anteil der Kunststoffbranche in der Thüringer Industrie bei rund 9,4 Prozent und damit auf Platz 5 (Umsatzanteil der Branche in Deutschland: 6,2 Prozent, Platz 6). Die Unternehmen dieser Branche sind unter anderem Zulieferer für Fahrzeug- und Maschinenbau, für die Elektrotechnik, Medizin-, Mess-, und Regelungstechnik. Auch Haushaltswaren, Verpackungsmittel und Büroartikel gehören zum Produktionsspektrum. Das Potenzial dieser Branche ist auch in Zukunft groß: Laut dem "Trendatlas Thüringen" kann die Kunststoff- und Keramikindustrie (beide Branchen wurden zusammengenommen) bis 2020 eine Bruttowertschöpfung von 610 Millionen Euro erreichen und auch bei der Beschäftigtenzahl um 7.700 Beschäftigte zulegen.
"Da die Kunststoffbranche aus vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen besteht, muss sie besonders innovativ sein und sich stark vernetzen", sagte Höhn. "Das ist eine Herausforderung, aber auch eine große Chance für die Branche." In Thüringen dominieren die kleinen und mittleren Unternehmen mit einer durchschnittlichen Beschäftigungsgröße von 135 Beschäftigten. "Diese vielen kleinen und mittleren Betriebe haben mit viel Fleiß und Engagement ihren Platz auf dem Markt gefunden."
Um die Vernetzung und Dynamik der Kunststoffbranche zu verstärken, hat das Thüringer Wirtschaftsministerium gemeinsam mit dem PolymerMat e. V. bereits 2009 eine Kunststoffinitiative gestartet. Diese Initiative wurde in den Jahren 2010 bis 2013 mit 4,4 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsministerium gefördert und realisiert.
Im Rahmen dieser Initiative wurden drei Leitprojekte entwickelt:
• Faserverstärkte Kunststoffe (Fi-LiMA)
• Bio-Polymere (BIO-PIT)
• Volumetrische Qualitätssicherung (mCT)
Die meisten Unternehmen sind in Mittel- und Ostthüringen aktiv. Zwischen 1990 und 2012 wurden insgesamt 1.510 Investitionsvorhaben der Thüringer Kunststoffindustrie unterstützt, im Zuge dieser Entwicklung sind fast 18.000 Arbeitsplätze und 2.700 Ausbildungsplätze entstanden. Insgesamt erhielt die Branche Zuschüsse in Höhe von gut 688 Millionen Euro für Investitionen in Höhe von rund 3 Milliarden Euro.
Quelle: Pressemitteilung TMWAT, 03.06.2014
Alexander Dieser
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