17.09.2014

Rapid-Technologien wichtiges Thüringer Wachstumsfeld

Staschewski eröffnet Mitteldeutsches Forum "3D-Druck und 3D-Industrie" / 700 Beschäftigte, 100 Millionen Euro Umsatz in Thüringen

Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Staschewski sieht in den kommenden Jahren große Wachstumspotentiale für die Thüringer Wirtschaft im Bereich industrieller 3D-Druckverfahren. "Rapid-Technologien werden die industrielle Produktion weltweit revolutionieren", sagte der Staatssekretär heute bei der Eröffnung des Mitteldeutschen Forums "3D-Druck und 3D-Industrie" an der Fachhochschule Jena. "Von Thüringen aus können und wollen wir diese Revolution ein Stück mitgestalten."

Industrieller 3D-Druck (Rapid Prototyping, Rapid Tooling, Additive Manufacturing) ist ein Verfahren zur schnellen und kostengünstigen Fertigung von Modellen, Mustern, Bauteilen und Werkzeugen. Der Einsatz erfolgt branchenübergreifend, u.a. in der Kunststoffindustrie, Medizintechnik (Implantate, Hörgeräte, Prothesen), der Automobilindustrie (Leichtbau), der Metallindustrie (Werkzeugbau), dem Maschinenbau oder der Ernährungsindustrie ("food printing, z.B. Schokolade- und Pizzadrucker). Die Herstellung erfolgt dabei auf der Basis von rechnergestützten Datenmodellen aus geeignetem formlosem oder formneutralem Material in 3D-Druckmaschinen. Das geschätzte weltweite Marktvolumen des Rapid Prototyping liegt derzeit bei 2,2 Milliarden Dollar pro Jahr.

"In Thüringen haben wir diesen Trend frühzeitig erkannt", sagte Staschewski. Bereits vor elf Jahren wurde in Erfurt die Messe Rapid.Tech als wichtige Innovationsplattform für den Bereich der 3D-Drucktechnologie ins Leben gerufen. Im Jahr 2012 wurde an der TU Ilmenau das "Thüringer Zentrum Maschinenbau" (ThZM) eingerichtet, das sich dem Arbeitsfeld der additiven Fertigungstechnologien widmet.

Nach Schätzungen des Thüringer Branchenverbands "Protonetz" - einem Zusammenschluss von Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, der auch zu den Ausrichtern des erstmals stattfindenden Jenaer 3D-Forums gehört - erwirtschaften im Bereich der Thüringer 3D-Fertigung derzeit rund 700 Beschäftigte einen Umsatz von ca. 100 Millionen Euro. Beim Umsatz wird ein jährlicher Zuwachs von zehn und bei der Beschäftigung von fünf Prozent prognostiziert.

Das Wirtschaftsministerium hat in Thüringen bisher sieben Forschungsvorhaben im Bereich der Rapid-Technologien mit insgesamt 1,3 Millionen Euro gefördert. "Ich gehe davon aus, dass wir angesichts der wachsenden Bedeutung dieses Technologiefelds in Zukunft noch stärker auf diesen Bereich fokussieren werden", sagte der Wirtschaftsstaatssekretär. Immerhin gingen von hier Impulse für viele wichtige Thüringer Branchen - vom Maschinen- und Werkzeugbau über Fahrzeugbaubau, Medizintechnik und neue Energietechnologien bis zu Optik, Gesundheitswirtschaft und Ernährungsindustrie - aus.

In der derzeit im Wirtschaftsministerium entwickelten "Regionalen Forschungs- und Innovationsstrategie" spiele der Bereich als Bestandteil des Spezialisierungsfelds "Industrielle Produktion und Systeme" deshalb eine zentrale Rolle, so der Staatssekretär. Für die Thüringer Forschungsförderung stehen in der laufenden Förderperiode bis 2020 insgesamt rund 240 Millionen Euro zur Verfügung.

Quelle: Pressemitteilung TMWAT, 17.09.2014

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Alexander Dieser
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