Einen Förderbescheid über 451.683 Euro hat Thüringens Wirtschaftsstaatssekretärin Valentina Kerst heute in Weimar an das "Smarttex"-Netzwerk für intelligente Textilien übergeben. Mit dem Geld soll dessen Geschäftsstelle bis zum Jahr 2021 finanziert werden. Zusätzlich bringt das Netzwerk Eigenmittel in etwa demselben Umfang durch Mitgliedsbeiträge und kostenpflichtige Leistungen ein (Gesamtkosten: 903.366 Euro).
Die Übergabe fand heute auf einem von Smarttex organisierten Symposium zu "Smart Textiles" am Institut für Angewandte Bauforschung (IAB) in Weimar statt. "Die Textilbranche in Thüringen hat nach 1990 einen beispiellosen Strukturwandel durchlaufen", sagte Kerst. Künftig werde es darauf ankommen, die "vertikale" Vernetzung vom Entwickler bis zum Endkunden weiter zu vertiefen, sagte die Staatssekretärin: "Unser Ziel ist es, auch im Textilbereich die kooperative Wertschöpfung entlang des gesamten Entwicklungs- und Produktionsprozesses zu stärken, um auf diese Weise die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu erhöhen."
Die Branche gehöre nach Umsatz und Beschäftigung heute zu den kleineren Industriebranchen im Freistaat. Rund 1.300 Beschäftigte erwirtschaften hier einen Umsatz von gut 220 Millionen Euro. Dennoch wies die Textilindustrie zuletzt einen überdurchschnittlichen Zuwachs bei Beschäftigung, Umsatz und Produktivität auf. Thüringen sei hinter Sachsen zweitwichtigster Textilstandort in Ostdeutschland, so die Staatssekretärin. "Mit dem Bereich der technischen Textilien hat sich ein neues Wachstumsfeld entwickelt, das Bezüge zu unterschiedlichen Themen wie Produktionstechnologie, Sicherheitstechnik, Gesundheitswirtschaft, Automobilbau oder Kommunikation aufweist." Darauf entfällt nach Angaben des Nord-Ostdeutschen Verbands der Textil- und Bekleidungsindustrie schon heute rund die Hälfte des in der Branche erwirtschafteten Umsatzes. Insofern leiste die Textilbranche auch einen wachsenden Beitrag zur Entwicklung und zum Erfolg des Wirtschaftsstandorts Thüringen. Mit Forschungsinstituten wie dem TITV in Greiz, dem TITK in Rudolstadt und dem regionalen Wachstumskern "Tailored Optical Fibres" verfügt der Freistaat zudem über erhebliche Forschungskapazitäten in diesem Bereich.
Im Netzwerk Smarttex sind Akteure aus der Thüringer Textilindustrie und -forschung organisiert. Smarttex veranstaltet regelmäßig Workshops und Symposien und initiiert Forschungsprojekte. Zusätzlich werden auch Managementberatung, Marktanalysen, Marketing, Hilfe bei der Fachkräftesicherung und Exportunterstützung angeboten.
Hervorgegangen aus einem vom Bundesforschungsministerium seit 2008 geförderten Innovationsforum, war Smarttex im Jahr 2011 als Netzwerk aus zunächst 16 Unternehmen gegründet worden. Inzwischen verfügt der Unternehmensverbund über 60 Mitglieder, darunter 44 Unternehmen sowie zwölf Forschungseinrichtungen. Smarttex arbeitet eng mit Clustern und Forschungsinstituten im europäischen Ausland zusammen, u.a. mit dem Textilcluster der Ukraine; seit Herbst 2018 ist das Netzwerk einer von zwei deutschen Partnern im "European Network Smart Textile".
Pressemitteilung TMWWDG
Alexander Dieser
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